Kandler, Benedikt: Einführung von BIM bei laufenden internationalen Projekten – Chancen und Risiken

Bachelorarbeit

In vielen Bereichen der Wirtschaft hat die Digitalisierung und der Begriff der „Industrie 4.0“ bereits die Prozessstrukturen und Arbeitsweisen verändert. Auf Grund der hohen Individualität, Komplexität und der großen Ausmaße von Bauprojekten konnte in der Baubranche nicht sofort digitale Lösung gesetzt werden und die Digitalisierung von Bauprozessen verzögerte sich. Anfangs wurden Architekten, Bauingenieuren und Fachplanern 2D-Zeichentools zur Verfügung gestellt, um so den Prozess des Planerstellung digital durchführen zu können. Diese Prozesse wurden weiterentwickelt und es war schlussendlich möglich, Gebäude im dreidimensionalen zu modellieren. Fällt der Begriff BIM, also Building Information Modelling, assoziieren, auch heute noch, viele Ingenieure damit die dreidimensionale Gebäudeplanung. Somit werden, aus ihrer Sicht, funktionierende Methoden im 2D einfach durch ein visuell besseres Konzept ersetzt. Dabei bietet BIM eine ganzheitliche Lösung um die Planung, den Bau und den Betrieb eines Gebäudes zu unterstützen. Im Regelfall sollte die BIM-Methode von Anfang an für ein Bauprojekt definiert und auch durchgehend angewendet werden. In der Baubranche gilt jedoch nicht immer der Regelfall und so kann es sein, dass die BIM-Planung als „Quereinsteiger“ in ein Projekt integriert wird und somit die Planung erst in der Bauphase oder für die Abbruchphase mit der BIM-Methode durchgeführt wird. Die Planung muss somit auf schon vorhandenen 2D-Plänen basieren. Inwieweit sich ein solcher Einstieg möglich ist, welche Aspekte dabei zu beachten sind und welche Vorteile die BIM-Methode noch für das Gebäude und seine Beteiligten mit sich bringt, sollte in dieser Arbeit näher betrachtet werden. Hierzu wurde die Integration der BIM-Methode an einem Referenzprojekt durchgeführt und ihr mögliches Potenzial erörtert. Das Modell basiert auf den schon erstellten 2D-AutoCAD Plänen einer Fabrikhalle in Ulaanbaatar/Mongolei. Dabei wurde untersucht, welche Werkzeuge für die Modellierung in Frage kommen und welche die Prozesse der Modellierung vereinfachen. Hierbei wurde nicht nur der Prozess der Modellierung, sondern auch Aspekte betrachtet, die sich auf das gesamte Projekt auswirken. Hierfür wurden verschiedene Softwarelösungen berücksichtigt. Abschließend wurde bewertet, welchen Mehrwert ein solches Projekt generiert und wie groß der Return-of-Investment für den Planer und den Bauherren ist.