Mitarbeitende des iib präsentieren ihre Innovationen auf der ICCCBE 2024 in Montreal

Vorträge und Diskussionen zu neuen Methoden und Technologien in der Bauinformatik fördern den internationalen Wissensaustausch und stärken das Netzwerk in der Branche.

15.11.2024

Im August 2024 besuchten unsere Mitarbeitenden die International Conference on Computing in Civil and Building Engineering (ICCCBE) in Montreal, Kanada. Dort präsentierten sie ihre neuesten Forschungsergebnisse und Ansätze zu Themen wie erklärbarer KI, BIM-Integration und Blockchain-Anwendungen.

Auf der diesjährigen International Conference on Computing in Civil and Building Engineering (ICCCBE) in Montreal haben acht unserer Mitarbeitenden ihre aktuellen Forschungsprojekte vorgestellt. Die Veranstaltung bot eine einzigartige Plattform für internationale Begegnungen und Wissensaustausch in der Bauinformatik und Ingenieurwissenschaften. Die präsentierten Projekte beschäftigten sich mit hochrelevanten Themen von Künstlicher Intelligenz über BIM-Integration bis hin zu Blockchain-Technologien.

Jens Wala stellte in seinem Vortrag „Transparency and Trust: Evaluating XAI for Critical Infrastructure Systems“ die Potenziale und Herausforderungen der Nutzung von erklärbarer Künstlicher Intelligenz (XAI) in kritischen Infrastrukturen vor. Die Forschung betont die Wichtigkeit von Transparenz und Vertrauen, insbesondere im Hinblick auf die regulatorischen Anforderungen in der EU, Kanada und den USA, um die Resilienz der Systeme zu stärken.

Maximilian Gehring präsentierte eine Plattform für das Lebenszyklusmanagement von Gebäuden, die auf offenen Standards und Open-Source-Software basiert. Dieses System ermöglicht die Integration und Visualisierung von Daten über den gesamten Projektlebenszyklus und ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen sowie für den Einsatz in der Lehre geeignet, da es kostenlos zur Verfügung steht und eine barrierefreie Nutzung unterstützt.

Nils Schäfer thematisierte in seinem Beitrag den Einsatz von Graph Neural Networks (GNN) zur automatisierten Dimensionierung von Stahlbetonbauteilen. Auf Basis eines synthetischen FEM-Datensatzes können durch den Einsatz von GNN optimale Querschnitte für Betonstützen und -decken in der frühen Entwurfsphase ermittelt werden.

Jascha Brötzmann untersuchte die Anwendung von Blockchain-Technologie für digitale Zwillinge. Sein Vortrag hob hervor, wie die dezentrale Speicherung und erhöhte Sicherheit durch Blockchain die Nutzung digitaler Zwillinge revolutionieren könnte und zeigte mit einem Konzept vielversprechende Ansätze zur Integration dieser beiden Zukunftstechnologien.

Benedikt Kandler stellte ein System vor, das die Analyse von BIM Collaboration Format (BCF)-Daten mittels Natural Language Processing (NLP) und Large Language Models (LLMs) optimiert. Ziel ist die Automatisierung und Strukturierung unstrukturierter Daten, um eine effizientere Zusammenarbeit in Bauprojekten zu ermöglichen.

Zhongxin Xia präsentierte einen innovativen Ansatz zur Integration von BIM- und GIS-Daten basierend auf Open-Source-Frameworks. Die Plattform ermöglicht die 3D-Zusammenführung verschiedener Dateiformate unter Beibehaltung der ursprünglichen Koordinaten und bietet zusätzliche Werkzeuge für Georeferenzierung und Annotationen, die eine wertvolle Unterstützung im Management von Infrastrukturprojekten darstellen.

Marcel Heiß stellte ein Modell zur Nutzung von Graphdatenbanken als Common Data Environment für die Speicherung und den Austausch von Tragwerksdaten vor. Dieses Konzept ermöglicht die nahtlose Integration von prozessorientierten Informationen und Tragwerksdaten, was eine verbesserte Zusammenarbeit und Datenkonsistenz in der Tragwerksplanung unterstützt.

Michael Disser zeigte ein innovatives Tool zur automatisierten Bildanalyse für die Dokumentation von Bauprojekten. Die Bildanalyse-Pipeline identifiziert Objekte, ordnet sie räumlich zu und visualisiert semantische Zusammenhänge. Ursprünglich für die Tatortdokumentation entwickelt, ermöglicht sie auch in der Baudokumentation eine effizientere Bilddokumentation und -analyse.

Der Besuch der ICCCBE 2024 hat nicht nur den Austausch neuer Ideen und Konzepte gefördert, sondern auch wertvolle Impulse für zukünftige Kooperationen und Projekte gegeben. Die Teilnahme unserer Forscher zeigt die internationale Relevanz und den Innovationsgeist unseres Instituts, das mit vielfältigen Themen in der Bauinformatik und Ingenieurwissenschaften zur Zukunftsgestaltung beiträgt.