Boosfeld, Johannes: Machbarkeitsanalyse eines an energetische Simulationen gekoppelten Smart Contracts zur Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen an Gebäuden

Bachelorarbeit

Da etwa 35 Prozent des deutschen Energieverbrauchs auf Gebäude entfallen, sind Konzepte notwendig, welche Besitzer und Betreiber von Bestandsgebäuden die Erschließung von Energieeinsparpotenzialen ermöglicht, ohne hohe Investitionen tätigen zu müssen (Umweltbundesamt, 2016) (Schäfer, 2016). Eine Lösung kann das Energie-Contracting sein. Beim Energie-Contracting verpflichtet sich ein Energiedienstleister (Contractor) vertraglich einem Auftraggeber (Contracting-Nehmer/Auftraggeber), Maßnahmen zur Energieeinsparung durchzuführen. Ein Modell des Energie-Contracting ist das Energie-Performance-Contracting. Dabei übernimmt der Contractor die Finanzierung, Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. Der Ertrag des Contractors besteht aus den erzielten Energiekosteneinsparungen (Schäfer, 2016). Eine Energiesimulation kann verwendet werden, weil das Messen eingesparter Energie nicht möglich ist. Dennoch kann das Ermitteln dieser Einsparnachweise sehr aufwendig sein. Daher wird in dieser Arbeit ein Konzept vorgestellt, energetische Simulationsmodelle mit Smart Contracts zu verknüpfen, welche das automatisierte Erstellen von Einsparnachweisen ermöglichen. Smart Contracts sind keine Verträge im juristischen Sinne, sondern programmierte Wenn-Dann-Bedingungen, welche eine vordefinierte Handlung auslösen (Jakob, Schulte, Sparer, Koller, & Henke, 2018). Da der Programmcode auf einer Blockchain geschrieben ist, wird Daten- und Prozessintegrität garantiert (Prinz & Schulte, 2017). Das vorgestellte Konzept ermöglicht es auch, Kleininvestoren an der Investition in Energieeffizienzmaßnahmen zu beteiligen, deren Dividende sich aus den erzielten Energiekosteneinsparungen zusammensetzt.