Das Baumängelmanagement ist eine typische Verantwortlichkeit der Bauleitung. Mit mangelhaften Bauleistungen hat man bei jedem Bauprojekt zu rechnen. Diese können ihren Ursprung in der fehlenden Kompetenz in der Ausführung sowie in der Komplexität und dem Unikatcharakter von Bauwerken haben. Ebenfalls entstehen sie aufgrund von Unübersichtlichkeit der vereinbarten Beschaffenheit für eine Bauleistung. Mängel zu erkennen, aufzunehmen, zu verwalten und zu beseitigen ist zeit- und kostenintensiv.

Es haben sich in Laufe der Zeit gewisse Prozesse und Dokumente für das Baumängelmanagement bewährt. Die Einführung von BIM sowie von neuen Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality in der Baubranche eröffnen nun neue Möglichkeiten, das Baumängelmanagement zu digitalisieren und zu optimieren. Im Rahmen dieser Masterarbeit werden diese neuen Möglichkeiten untersucht und es wird ein Konzept zur digitalen Transformation des Baumängelmanagements vorgestellt. Zur Konzeptumsetzung wurde eine mobile Anwendung entwickelt, welche mit Hilfe von Augmented Reality das Plansoll in Form eines BIM-Modells im offenen IFC-Format visualisiert. Dies soll dem Nutzer, bspw. einem Bauleiter, die Möglichkeit verschaffen, den IST-Zustand mit dem Plansoll mittels eines mobilen Endgeräts visuell zu vergleichen. Die mobile Anwendung für Android wurde mit der Spielentwicklungsumgebung Unity und der Entwicklungsplattform für Augmented Reality Anwendungen Google ARCore entwickelt. Zu untersuchen galt es dabei, inwiefern die Visualisierung mit Augmented Reality die Mangelerkennung und –verwaltung optimieren kann.

Diese Masterarbeit bietet eine ausführliche Recherche und Analyse zu den rechtlichen und baubetrieblichen Grundlagen des Baumängelmanagements und zu Indoorpositionierungsmethoden für die Visualisierung von Augmented Reality Inhalten. Abschließend wird ein Ausblick auf die Optimierungsmöglichkeiten zur Visualisierung von Augmented Reality Inhalten in Hinblick auf das Baumängelmanagement gegeben.