Emrich, Lilly Charlotte: Untersuchung des Potenzials von modellbasierten Bauprozessen anhand eines Fallbeispiels

Bachelorarbeit

Bei Großprojekten nutzen verschiedene Baubeteiligte häufig die gleichen Baufelder. Diese werden beispielsweise als Kranaufstellflächen oder als Flächen für die Baustelleneinrichtung genutzt. Zusätzlich verändert sich das Gelände des Baufeldes, z.B. durch neue Bauwerke. Die Veränderungen erschweren die Vorstellung von Flächen in bestimmten Bauphasen und damit die Koordinierung des Bauablaufs. Im Rahmen der klassischen Arbeitsvorbereitung erfolgt die Koordinierung des Bauablaufs mithilfe von Bauplänen und Bauzeitenplänen. Die vorliegende Bachelorarbeit prüft, ob sich die Koordinierung durch eine modellbasierte Arbeitsweise verbessert. Auf der Grundlage der Ergebnisse wird eine Handlungsempfehlung für zukünftige Projekte gegeben. Dabei wird die Methode der modellbasierten Arbeitsweise auf ein Fallbeispiel im Ingenieurbau angewandt. Hierzu wird ein Bauabschnitt als 3D-Modell aufbereitet und mit einem Terminplan verknüpft. Mithilfe von Experteninterviews wird exemplarisch die Bestimmung von Kranaufstellflächen nach der klassischen Arbeitsweise aufgezeigt. Es folgt ein Vergleich der modellbasierten und der klassischen Arbeitsweise. Der Vergleich erfolgt auf der Grundlage von gewählten Kriterien. Diese werden auch für die Beantwortung von Forschungsfragen zum Thema Detaillierungsgrad, frühzeitig bereitgestellte Modelle und erhöhter Flexibilität herangezogen. Die Analyse des Vergleichs ergibt, dass, auf das Fallbeispiel bezogen, die modellbasierte Arbeitsweise auf Grund ihres methodischen Ansatzes ein qualitätssteigerndes Potential und einen größeren Funktionsumfang bei der Bearbeitung von Planungsaufgaben beinhaltet. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei Großprojekten, mit einem dem Fallbeispiel ähnlichen Komplexitätsgrad, der modellbasierten Arbeitsweise den Vorzug zu geben.