

Das Kolleg erforscht städtische Techniksysteme, aber auch die Wechselwirkungen von Technik und (Stadt-)Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart. Es geht um technische und damit verbundene politische, soziale und kulturelle Fragen städtischer Sicherheit. Im Mittelpunkt stehen Systeme der Ver- und Entsorgung, der Kommunikation und des Transports, die zum Nervensystem moderner Städte geworden sind. Ihre Störung kann daher dramatische Krisen auslösen. Hintergrund ist die wachsende Verwundbarkeit moderner Städte infolge externer Bedrohungen der Infrastruktursysteme (z. B. Naturkatastrophen, Terroranschläge und Cyberattacks), aber auch infolge wachsender Komplexität und Vernetzung der Systeme selbst. Ziel ist es, diese komplexen Systeme in ihren räumlichen und zeitlichen Zusammenhängen zu verstehen und zu erklären und Praktiken der Planung, Vermeidung von Funktionsunterbrechungen bzw. der Vorbereitung auf diese zu analysieren.


Am Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen steht die Erforschung von digitalen Methoden zur Modellierung, Simulation und Analyse kritischer Infrastrukturen für interdisziplinäre ingenieurtechnische Sicherheitsbetrachtungen im städtischen Kontext im Mittelpunkt. Besonderer Fokus wird auf die Bereiche digitale Bauwerksmodellierung mit BIM (Building Information Modeling), Sensorik, Virtual und Augmented Reality sowie Serious Gaming gelegt. Besondere Betrachtung erhält die Frage, wie der Schutz vor und die Vorbereitung auf infrastrukturelle Funktionskrisen organisiert werden können und welchen räumlichen und zeitlichen Faktoren sie dabei Rechnung tragen.
In dem Graduiertenkolleg arbeiten Doktorandinnen und Doktoranden gemeinsam und unter der Anleitung mehrerer Professorinnen und Professoren sowie weiterer Assoziierter Wissenschaftler an ihren individuellen Promotionen, die durch das übergreifende Thema des Kollegs und ähnliche Herangehensweisen miteinander verbunden sind. Eine Besonderheit des Kollegs sind enge Kooperationsbeziehungen mit Partnern aus der Praxis sowie die Zusammenarbeit mit vier renommierten Forschungsinstituten im europäischen Ausland.