DABKO
Forschungsprojekt

Digital optimierte Verpackungsplanung von Aktivierten Betonstrukturen in Konrad-Container beim Rückbau kerntechnischer Anlagen

Im Forschungsprojekt DABKO entwickelt das IIB gemeinsam mit Partnern aus der TU Darmstadt und der Praxis innovative Verfahren zum Rückbau von Kernkraftwerken. Hierbei werden digitale Verfahren wie Building Information Modeling (BIM) angewandt sowie Simulationen mit der Game Engine Unity durchgeführt.

Mit dem Beschluss zur Abschaltung sämtlicher Kernkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland geht die Notwendigkeit einher, die außer Betrieb gesetzten Kernkraftwerke fachgerecht rückzubauen. Da vor allem im Bereich um den Reaktor mit aktivierten Bauteilen zu rechnen ist, gilt es hierbei besondere Rahmenbedingungen bei dem Rückbau und der Endlagerung von radioaktiven Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung zu beachten. Um diese Abfälle in der Endlagerstätte „Schacht Konrad“ bei Salzgitter einzulagern, werden sie in Container verpackt. Diese befüllten Container müssen vorgegebene Rahmenbedingungen erfüllen. Die Einlagerung der Container ist mit hohen Kosten verbunden, zudem steht nur wenig Platz im Endlager zur Verfügung.

Um das Füllvolumen eines Containers maximal auszunutzen, soll der Rückbau und die Verpackung vorab mit Hilfe von digitalen Methoden wie Building Information Modeling (BIM) und der Verwendung von Game Engines optimiert und simuliert werden. Dieses Verfahren wird am Beispiel eines Biologischen Schildes erprobt. Dieses wird zunächst als BIM-Modell erstellt und anschließend mit Informationen bezüglich des Materials und der spezifischen Aktivität der vorliegenden Isotope angereichert. Das BIM-Modell wird anschließend in eine Game Engine importiert, in der es algorithmenbasiert zerlegt wird. Diesen Algorithmus gilt es unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen und hinsichtlich der Maximierung der Einlagerungskapazität der Container zu optimieren.

Neben dem Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen sind das Institut für Kernphysik an der TU Darmstadt sowie die Praxispartner AFRY und die TÜV SÜD ET an DABKO beteiligt.

Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen

Das Institut für Numerische Methoden und Informatik im Bauwesen befasst sich in Forschung und Lehre mit computerbasierten Methoden zur Modellierung und Simulation ingenieurwissenschaftlicher Aufgabenstellungen. Dies beinhaltet Konzeption, Entwicklung und Anwendung moderner Verfahren und Methoden der Informations- und Kommunikationstechnik zum Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken und ihrer Wechselwirkungen mit der Umwelt.

Institut für Kernphysik

Das Institut für Kernphysik forscht und lehrt auf den Gebieten der Kernstrukturphysik, nuklearen Astrophysik, der Relativistischen Schwerionenphysik, der Plasma- und Astroteilchenphysik, der Beschleunigerphysik und verwandten Feldern in experimentellen und theoretischen Arbeitsgruppen.

AFRY

Das Leitbild von AFRY lautet: “Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Fortschritte in der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung zu erzielen. Weltweit sind wir engagierte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Infrastruktur, Industrie und Energie, die daran arbeiten, nachhaltige Lösungen für zukünftige Generationen zu schaffen.” In diesem Sinne versucht AFRY alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Platzverbrauch im Schacht Konrad zu reduzieren und den radioaktiven Abfall unter umwelttechnischen Gesichtspunkten so effizient wie möglich zu verpacken.

TÜV SÜD ET

Die TÜV SÜD ET ist ein unabhängiger, neutraler Dienstleister, der hauptsächlich das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Bereich der Kerntechnik berät und in dessen Auftrag Begutachtungen und Prüfungen durchführt. Die Optimierung von Rückbautätigkeiten bringt für die TÜV SÜD ET keinen wirtschaftlichen Vorteil. Grundsätzlich ist die TÜV SÜD ET jedoch daran interessiert, ihren Kunden und der Gesellschaft Mehrwert zu bieten.

  Name Kontakt
Benedikt Kandler M.Sc.
+49 6151 16-21820
Pascal Mosler M.Sc.
+49 6151 16-21373

Das Projekt DABKO wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Zuge des Förderprogramms „Forschung für den Rückbau kerntechnischer Anlagen" (FORKA) gefördert.

Förderkennzeichen: 15S9436B
Laufzeit: 01.10.2022 – 30.09.2025